Schienentherapie
Beiß doch mal die Zähne zusammen – bekommt nicht jedem gut
Was ist eine „Schiene“ in der Zahnheilkunde?
Eine Schiene – oder auch „Aufbissbehelf“ - bezeichnet in der Zahnheilkunde einen individuell angefertigten Überzug aus durchsichtigem, meist hartem Kunststoff über die gesamte Zahnreihe meist einer Kieferhälfte: Ober- oder Unterkiefer (4), (5) und (6).
Wann brauche ich eine Schiene?
Es gibt verschiedene Anwendungsbereiche und dementsprechend unterschiedliche Formen von Schienen, wie z.B.
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Schienen nach Verletzungen der Zähne und des Zahnhalteapparates (dentoalveoläres Trauma)
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Schienen in der „Schlafmedizin“ („Schnarcherschiene“)
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Schienen in der Sportmedizin („Sportmundschutz“)
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Schienen vor Zahnersatz („Bisshebungs-“ oder Bissführungsschiene)
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Schienen bei Erkrankung des Kauapparates (Kraniomaldibuläre Dysfunktion, u.a. Kiefergelenkserkrankungen: „CMD“)
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Schienen gegen das Zähneknirschen (Bruxismus)
Im zahnärztlichen Praxisalltag dürfte die häufigste Schienenindikation die Erkrankung des Kauapparates (5 „CMD“) und die Knirscherschiene 6 sein:
Viele Menschen knirschen mit den Zähnen und viele tun dies, ohne es zu wissen - nämlich nachts. Das Problem ist, dass die Oberfläche der Zähne wie mit Schmirgelpapier regelrecht abgeschliffen wird und wertvolle Zahnsubstanz verloren geht. Dies stellen wir häufig bei einer Routineuntersuchung fest, indem wir Schliffspuren an den Zähnen erkennen. So werden die Zähne auf die Dauer immer Kürzer, die „Bisshöhe“ senkt sich immer mehr ab und die funktionellen Kaubewegungen werden zunehmend gestört.
Dabei leidet das Kiefergelenk und die Kaumuskulatur : häufig klagt der Patient über Kopf-, Nacken- und Kiefergelenksschmerzen, Kiefergelenksknacken und -reibegeräusche. Ein ungünstiger Einflussfaktor bei Tinitus ist sehr wahrscheinlich.
Durch eine Zahnschiene können Beschwerden gelindert und funktionelle Störungen, wie Knirschen und Pressen, harmonisiert werden.